ReBalancer-Projekt

Was wäre, wenn es eine kurze körperliche Übung gäbe, die das Sturzrisiko noch am selben Tag und für mehrere Monate reduzieren könnte? Würden Sie dies ausprobieren? Das sogenannte Stolpertraining ist eine einmalige, bei Bedarf jährlich wiederholbare, Intervention. Was es dafür braucht ist ein Laufband, eine spezielle Robotik und ein kleines bisschen Mut.


Aufbau des Stolpertrainings im SturzZentrum Schweiz

Aktueller Stand

Beim sogenannten Stolpertraining ist die Idee, in gesicherter Umgebung den Körper durch kleine Störimpulse während des Gehens auf einem speziellen Laufband in die Situation zu bringen, wie es sich anfühlen würde, zu fallen, was jedoch nicht möglich ist. Durch wiederholte Reizsetzung ist die Idee, dass das Gehirn die körpereigenen Ressourcen reaktivieren und die früher gelernten Mechanismen und Stolperstrategien neu abspeichern kann. Das SturzZentrum setzt sich dafür ein, diese Art der einmaligen und bei Bedarf jährlich wiederholbaren Sturzprävention der interessierten Bevölkerung zugänglich zu machen. In dieser Phase können interessierte Personen das Stolpertraining in den Räumlichkeiten des SturzZentrums durchführen. Der Durchführungsort ist in Zürich Hottingen. Der Zeitaufwand ist etwa eine Stunde.

Eckdaten des Projekts:
Start: 01.01.2024
Ende: 30.06.2025

Programmteilnehmerin während dem Stolpertraining

Förderer


Entwicklung des ReBalancer Prototypen fürs SturzZentrum

Meilenstein

Der Prototyp des ReBalancer wurde von der cereneo foundation für das SturzZentrum zusammengestellt. Die sensible Robotikeinheit ist das Kernstück des ReBalancer. In dieser Phase steht die Entwicklung im Vordergrund und es finden erste Sicherheitstests statt. 10 Testteilnehmer werden Feedback zur Machbarkeit und Akzeptierbarkeit des Perturbations-Trainings gemäss dem in der Pilotstudie entwickelten Protokolls geben.

Marine Ducrot von der cereneo foundation und Friederike Schulte bei der Übergabe der Robotikeinheit.

Förderer


Pilotstudie

Meilenstein

Reicht ein einmaliges Kurztraining von 20-30 min auf einem speziellen Laufband aus, um danach für 3-6 Monate ein niedrigeres Sturzrisiko zu haben? Erste Erkenntnisse deuteten genau darauf hin. Wie dieses Training aufgebaut sein muss, war Gegenstand der Pilotstudie. Zusätzlich wollte die Studie Zweifel am eigenen Gleichgewicht und Auswirkungen auf Bewegungsverhalten und Gangstabilität miteinander vergleichen. Die Studienteilnehmer wurden zweimal für ca. 2 Stunden je nach Standort an das Institut für Biomechanik, ETH Campus Hönggerberg, 8093 Zürich oder zu cereneo – Zentrum für Neurologie und Rehabilitation, Seestrasse 18, 6354 Vitznau eingeladen. Zwischen Mess- und Kontrolltermin nach drei Monaten hatten die Studienteilnehmer keine Auflagen. Während sechs Monaten wurden sie durch monatliche Telefonanrufe begleitet.

Studienteilnehmer nach erfolgreicher Studienteilnahme am h/p/cosmos-Laufband in den Räumlichkeiten der ETH Zürich am Standort Hönggerberg

Förderer


Kickoff

Meilenstein

Im November 2021 durchliefen die ersten beiden Testteilnehmerinnen das gesamte Studienprotokoll von knapp drei Stunden Länge. Gemeinsam mit Frau Barbara Pfenninger von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU und dem Team der beiden Forschungspartner ETH Zürich und der cereneo foundation war dies der Startschuss zur Pilotstudie „Optimierung und Validierung des Studienprotokolls für ein einmaliges Kurztraining als Sturzprävention“.


„Das finde ich gut. Kann ich das irgendwo als Dienstleistung machen?“

Wie alles begann…

In einem der Fachvorträge stellten die Referentinnen des SturzZentrums eine neue Art der Sturzprävention vor, die in der Forschung untersucht wurde, die jedoch nirgendwo als Angebot in der Schweiz oder einem anderen europäischen Land erhältlich war. Aus der Reaktion der Vortragsteilnehmer entstand ein ganzes Projekt.